Geocaching
(Beitrag im pdf-Format)
Geocaching ist eine feine Sache für die Besitzer eines Smartphone. Ohne sich um die Signale seines Umfeldes kümmern zu müssen, erreicht – wer allein die GPS-Daten lesen kann – das sogfältig zumeist im Grünen ausgewählte Versteck.
Das Instrument erfasst die Welt in Bits und Bytes, gibt ihr eine technisch erfassbare Ordnung. Das Instrument erfordert keine Kenntnisse der Signale der Natur, also Jahres- und Tageszeit, Sonnenstand, Windrichtung, Geländestruktur, -bewuchs, Artenvorkommen und deren Bedürfnisse. Der Verwender muss das Gerät verstehen. Ihm genügt vor Ort ein schönes Bild, der Inhalt ist ihm egal. Verbunden mit dem Ehrgeiz, so viele Schätze wie möglich einzusammeln, verbleibt der Fund als Beitrag zu einer Statistik. Die Hoffnung, über das Geocaching Naturverständnis zu wecken, wird sich nicht erfüllen.
Die Nachrichten aus den Poesiealben der Geocacher lassen einen Mangel an Sensibilität der Natur gegenüber erkennen, der nur offenkundig wird, weil das Erreichen eines Ziels ohne dessen Verkündung in der Szene praktisch wertlos bleibt. Aber, jedoch nicht entschuldbar: Das Signal entspricht dem allgemein gepflegten Verständnis für die Ansprüche der Natur.
Dem Geocaching sind Grenzen zu setzen, die zumeist durch einfache Ansprache nicht erreicht werden können. Der Versuch ist gemacht und belegbar. Zwingend werden also Regeln, die notfalls mit Bußgeldern durchgesetzt werden müssen.
Anliegend ist eine rechtliche Aussage (Recht der Natur, Schnellbrief Nr. 168, Seite 53) dazu zu finden. Nach den dort genannten Regeln sind wir schon bisher verfahren und werden dies auch in Zukunft tun; immer verbunden mit dem Angebot, zusammen einen naturverträglichen Standort gemeinsam auszuwählen.
Nachtrag:
Dieser Beitrag könnte zu einseitig zu Lasten der Geocacher formuliert sein. Die Statistik der Kontakte mit vier Geocachern zeigte die Hälfte als zugänglich für die Argumente des Naturschutzes. Mit ihnen kamen wir überein, den Cache aufzuheben bzw. mit Begehungsvorschriften auszuschreiben. Die Zweifel nähren sich aus den EInträgen mit sehr einseitigen Formulierungen der Erfolgsmeldungen.
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max.albert.ka@googlemail.com
Karlsruhe, den 21.10.2011