Start
Das Auenkonzept
Knielingen West
Ausgegraben
Wandern und Schauen
Video  Clips
Knielingen
Presse
BNN20150826 am Rhein
BNN 20160414  Brücke
BNN 20160712 Jagd
BNN 20170722 Museum
Stadtz. 201804 B36
BNN 20180822 Allmend
NSG LSG Burgau
Zugespitzt
Geschichte
Rheinpark
Knielinger See
Aktuelles
Natur
Lage, Anfahrt
Mal was anderes
Materialien
Impressum
Hofgut Maxau 2015

 

 

Zweite Rheinbrücke mit Anbindung an B36

(Beitrag im pdf-Format)

 

Es geht weiter. Nachdem das RP die zweite Rheinbrücke ein paar Kilometer nördlich der jetzigen mit Anbindung an die B10 durchgeplant hatte, stellte sich heraus, dass diese Straße sowieso schon so sehr überbelastet ist, dass sie den Verkehr von der zweiten Rheinbrücke nicht mehr aufnehmen kann.

Nun legt das RP Trassenvarianten für den Anschluss an die B36 vor, insgesamt 4 Verläufe. Und zwar durch das Gelände zwischen Knielingen und den Raffinerien, also auf dem Gelände, das unter Knielingen-West geführt wird.

2 Varianten verlaufen zuletzt durch die Waid und zerstören das als naturschutzwürdig eingestufte ehemalige Übungsgelände der Army.  Und 2 verlaufen zwischen der Waid und dem östlichen Rand der Raffinerie. Und zerstören damit die Biotopvernetzung zwischen Neureut und Knielingen.

Über den Wert der Rheinniederung für die Erholung, den Ackerbau, die Artenvielfalt gibt es seit 1996 klare Aussagen. Damals, also vor 22 Jahren, kamen die Verfasser der Studie über die Belastungsgrenzen des Raumes Karlsruhe zu dem Ergebnis, dass Knielingen-West ein unverzichtbares Bindeglied zwischen der Neureuter Aue und der Burgau darstellt und deshalb nicht bebaut werden darf. Damals standen 4 Bauabschitte westlich der Raffinerien zur Debatte, von denen die zwei kleinsten dann auch gestrichen worden sind. Knielingen West I und II werden nun aber auch für den Flächennutzungsplan 2030 fortgeschrieben.

Wer mit uns der Meinung ist, dass das Gutachten von 1996 auch heute noch von maßgeblichem Gewicht ist, der sollte sich mit dem Material, dass wir Ihnen hier beifügen geduldig beschäftigen. Und käme er ebenfalls zu dem Ergebnis, Knielingen-West für Landwirtschaft, Natur und Besucher zu erhalten, sollte er sich in diesem Sinne in die Diskussion einbringen.

Im Laufe der Jahre kommen zu jedem Thema – also auch zu Knielingen West – eine Menge Daten zusammen. Manches davon ist ein Statement ehemals aktueller Anliegen. So darf die Anbindung der 2. Rheinbrücke an die B10 wohl wirklich unter erledigt abgelegt werden. Genauso wie der Neubau direkt neben der vorhandenen Brücke.

Mit den detaillierten Plänen habe ich etwas gespielt, um den Betrachter einen Eindruck von den Eingriffen zu machen, die mit einer 2. Rheinbrücke verbunden sind. Interessant an diesen Unterlagen sind die zum Ausgleich der baulichen Eingriffe vorgesehenen Maßnahmen an anderer Stelle. Da lässt sich sicher auch einiges für die Trasse der Straße zur B36 übertragen.

Der Aufwand, der für die Begründung eines Eingriffes in die unbebaute Landschaft erbracht wird, ist immens. Er legt sich wie ein weiches Tuch auf die Wunden des Vertreters eines gegen die Kultur ungebremster Investitionen gerichteten Einsatzes. Der Aufwand scheint die Maßnahmen mit der Behauptung, für Natur und Umwelt alles getan zu haben, zu rechtfertigen. Dabei sind die in sorgfältig ausgearbeiteten Gutachten ausgewiesenen Ausgleichsmaßnahmen nichts anderes als das Leichentuch auf einer für unsere Belange hergerichteten Umwelt. Der Beweis? Lesen Sie die Statistiken über den Verfall der Biotop- und Artenvielfalt. Sie legen offen, dass es noch nie einen gleichwertigen Ersatz für die unter unsere Nutzung gelegte Landschaft gegeben hat. Da bildet dieser Bau einer weiteren Brücke, weiterer Straßen keine Ausnahme.

In einer Demokratie liegt es beim Bürger welcher Wertvorstellung letztlich der Vorrang gegeben wird. Die vom Naturschutz gewünschte Beschränkung der weiteren Bebauung, die weitere Zerschneidung unserer Landschaft findet offenbar bei der Mehrheit keine ausreichende Unterstützung. Da mangelt es an Verständnis für den Nutzen aber auch den eigenen Wert der Biotop- und Artenvielfalt. Es ist tatsächlich kein leichtes Bekenntnis, ist es doch mit alternativen Lebenszuschnitten verbunden, die nicht gerne zugestanden werden.

Wenn sich jetzt keine maßgebliche Opposition gegen diese Straßenbaumaßnahme bildet, wird den Knielingern Lärm und Gestank noch näher auf den Leib rücken. Dem Hitzehotspot Raffinerie noch weitere Bestandteile zugefügt. Wir haben es in der Hand ………… oder auch nicht.  

 

Anlagen:

Knielingen West Bilder vom 22.04.2018

Stadtzeitung vom 13.04.2018 Anbindung an B36 wird geprüft

Untersuchung der Belastungsgrenzen des Raumes Karlsruhe 

Stellungnahme der Verbände zum Flächennutzungsplan 2030 – Seite 7

 

-----+oOo+-----

 

 

max.albert@mail.de

Karlsruhe, 04.2018

to Top of Page

Max Albert, NABU Gruppe Karlsruhe  | max.albert@mail.de