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Hofgut Maxau 2015

 

Eine wertlose Brücke

eine Fürsprache für mehr Bewusstseinsbildung

(Beitrag im pdf-Format)

 

 Am 12.Oktober hat die Tageszeitung BNN den Leserbrief von 37 Unterzeichnern veröffentlicht (BNN vom 13.10.2012), in dem der immer wieder diskutierte Bau eine Brücke über die Hafeneinfahrt heftig kritisiert wird.

 Das ist die Erwiderung auf die in letzter Zeit vorwiegend von der Karlsruher Liste (BNN 18.07.2012, 15.09.2012, 20.09.2012) vorgetragenen Kampagnen in der Presse und im Gemeinderat.  Andere Parteien signalisieren Zustimmung. Man meint, ein Leuchtturmprojekt angehen zu dürfen, wenn das Geld dafür da ist. Der Brückenbau wird schon in Verbindung mit der gescheiterten Bewerbung um die Bundesgartenschau 2015 vorgeschlagen (1.Entwurf der Buga-Kommission 2000). Im Masterplan 2015 (z.B. 4. Sitzung Hauptausschuss 16.03.2010) ging das Projekt ebenfalls ein. Auch eine solche Vorgeschichte verbessert das Vorhaben nicht zu einer akzeptablen Lösung.

 Der Hinweis in der Leserzuschrift auf die Höhe der Kosten von geschätzt 20 Mio. Euro ist sicher ein starkes Element der Bürger-Kritik. Die Beschränkung auf die Höhe der Kosten lässt den Ausweg offen, bei prall gefülltem Stadtsäckel - oder einem großzügigen Sponsor - die Geldschwemme eben doch für dieses Prestigeobjekt in den Sand zu setzen.

 Die Stadt übt Druck auf die EnBW mit dem Argument aus, sie hätte dem Kraftwerksneubau  „Wohlwollen“ – so die BNN – entgegen gebracht.  Sie stellt damit das Energieunternehmen als knausrig in die Ecke. Eher unberechtigt. Die Stadt war nur Beteiligte. Das Regierungspräsidium (RP) war genehmigende Behörde. Zu dem an das RP gerichteten Bauantrag der EnBW  konnten die Gemeinderäte nur Stellung nehmen (Beschlussvorlage 17.07.2007). Eine Ablehnung hätte sicher die Aufgabe des RP erschwert, der Bitte der Stadt nachzukommen, auf „ggf. freiwilliger Basis“ die Schadstoffbelastung zu reduzieren.

 Die Stadt – besser ihre Bürger - sind die Betroffenen. Betroffen von der anwachsenden Schadstoffbelastung. Die Stadt könnte demnach beim Werk für einige Gefälligkeiten aus Gründen anwachsender Umweltprobleme werben. Zum Ausgleich von Emissions-Lasten wäre der Bau einer Brücke aber ungeeignet. Eine Unterstützung bei der Verbesserung unseres natürlichen Umfeldes erscheint da angebrachter. Aber dafür hat sich noch keine Stimme im Gemeinderat erhoben.

 Der Wanderweg über das Hafensperrtor schließt die in Karlsruhe mit der EnBW, den Raffinerien, dem Hafen usw. weit fortgeschrittene Industrialisierung der Rheinaue als ein Angebot ein, das einen unverschleierten Blick auf den Ort der Veranstaltung garantiert. Die Darbietung von Hafen und Kraftwerk könnte mehrere Aspekte der Besiedlung der Auenlandschaft zum Besten geben.  Einerseits das Bekenntnis zu unausgeglichenen Verlusten an natürlichem Umfeld und andererseits die mit der Sicherung des Wohlstandes einhergehenden technischen Investitionen; die nur zu vermeiden wären, wenn auch der Reisende sich einiger Begrenzungen bewusst wird.

 Es wäre geradezu eine Blamage, wenn die Stadt so täte, als ob es die Industrie am Rhein nicht gäbe. Wenn sie sich von ihren Werken am Rhein mit einer Wegführung  am Objekt vorbei oder anderen Kaschierungen distanzieren würde. Zur Bewusstseinsbildung in ökologischen Fragen gehört eine unvergrünte Schau auf die wirklichen Verhältnisse. Es gibt also mehrere Gründe, sich vom Brückenbau – eine Konstruktion mit Wohlstandswerten – zu verabschieden.

 Und es gilt, die Reste an unverbauter Heimat  zu verteidigen. Darin versteckt liegen Trümmer der einstigen Flussmäander, Verlandungsschlieren oder Auwälder umgeben von Natur aus zweiter Hand: Streuobstwiesen, Weidewiesen, Baggersee. Beherrscht jedoch von Acker und Forst. Alles leichtfertig mit dem Oberbegriff „Natur“ zusammengefasst.

Der Rheinpark ist das Angebot für den Besucher, die Werke sind die zu begründenden Investitionen und die Natur ist das gegen weiteren Zerfall zu verteidigende Umfeld. Erst mit diesem  Trio an Themen würden die Gemeinderäte ein Leuchtturmprojekt   auf den Weg bringen.

Am 17. dieses Monats ist die Stadt dem „Bündnis für biologische Vielfalt“ beigetreten (BNN 18.10.2012). Die Tageszeitung geht nicht darauf ein, dass  dieses Bündnis vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) initiiert worden ist (Anlagen zur Beschlussvorlage 16.10.2012). Der Bund hat erkannt, dass die im Jahre 2007 veranlasste „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ ohne Einschluss der Gemeinden nicht zu gewinnen ist. Der „Indikatorenspiegel“  vom November 2010 zeigt die ernüchternde Bilanz.

  Ein Schwerpunkt der  Deklaration „Bündnis für biologische Vielfalt“ des BfN vom 22.Mai 2010 (Anlage zur Beschlussvorlage 16.10.2012)  ist die Bewusstseinsbildung. Also das bewirken von Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Erhaltung der biologischen Vielfalt im urbanen Raum und einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung.“ Der Verzicht auf Unnötiges und die Offenlage der fortgeschrittenen Urbanisierung des Gewanns würde einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten, der auch anderen am Bündnis beteiligten Gemeinden zum Vorbild dienen könnte.

 Der Weg durch das Baustellengelände der EnBW kann sicher so nicht bleiben. Nach Beendigung des Kraftwerkneubaus ist der Umgehungsweg im Osten der EnBW neu herzurichten. Und da könnte die EnBW von vornherein mithelfen. Die Ertüchtigung des Hafensperrtors sei – soweit bekannt – ein bereits durchdachtes Unternehmen.

 (Das Bild soll den Wert eines Ersatzgebirges hier für den Falken symbolisieren – ein Fake.)  

 Siehe auch unter „Materialien“ Zugespitzt/Tragfähigkeitsstuide.    

 

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max.albert.ka@googlemail.com

 

 

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Max Albert, NABU Gruppe Karlsruhe  | max.albert@mail.de